OV Salzachtal wählt neuen Vorstand

„Wir leben in einer Zeit, in der Krisen zum Normalzustand werden und bisher geltende „grüne Gewissheiten“ – zum Beispiel: keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete – ihre Gültigkeit verlieren.“ Mit nachdenklichen Worten begrüßte Sprecherin Elke Neubauer die Mitglieder des OV Salzachtal von Bündnis 90/ Die Grünen. Sie sei froh, dass Annalena Baerbock und Robert Habeck Grüne Politik mit Umsicht und Verstand umsetzten. Umso wichtiger bleibe es, die Grünen Ziele, in erster Linie den klima- und enkeltauglichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, nicht aus den Augen zu verlieren. Bau -und Energiepolitik sowie auch Verkehrspolitik seien schließlich kommunale Schwerpunktthemen.

In ihrem anschließenden Bericht über die Parteiarbeit der letzten zwei Jahre, die pandemiebedingt nicht immer einfach gewesen sei, ging Neubauer auf den erfolgreichen Kommunalwahlkampf 2020 ein. In Kirchanschöring und Fridolfing wurden jeweils drei Gemeinderatsmandate erreicht. Nah den Kommunalwahlen waren pandemiebedingt zunächst einmal Online -Treffen und Veranstaltungen angesagt. Auch im Ortsverband führten die „Pandemie-Dauerbrennerthemen“ Maskenpflicht, Lockdown-Maßnahmen und Impfpflicht zu kontroversen Diskussionen.

Im Sommer und Herbst war es wieder möglich, Veranstaltungen und Treffen in Präsenz zu organisieren, hier vorwiegend im Freien: So besuchten zahlreiche Interessierte bei der Genussradltour Produzenten der Ökomodellregion und probierten deren Produkte.
Anlässlich des geplanten Ausbaus der Bahnstrecke Mühldorf -Freilassing kam Verkehrsexperte MdL Markus Büchler nach Kirchanschöring und stand am Bahnhof Rede und Antwort zum Thema.
Im Bundestagswahlkampf 2021 organisierte der OV eine Veranstaltung zum Thema „Wald in der Klimakrise“ mit Hans Praxenthaler und MdB Lisa Badum. Bei der „Grünen Eiszeit“ in Fridolfing und bei den Infoständen am Wertstoffhof in Kirchanschöring gab es Gelegenheit, den Bundestagskandidaten Wolfgang Ehrenlechner kennenzulernen.

Nach anschließendem Bericht der Kassenführerin Anneliese Kiermaier, den Sepp Frech vorab geprüft hatte, wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

Bei den folgenden Neuwahlen wurde Elke Neubauer als Sprecherin wiedergewählt, als zweite Sprecherin folgt Maria Spitz auf Dr. Maximilian Steinmaßl, der nicht mehr angetreten war.
Neue Schriftführerin ist Dr. Katharina Stöckl-Bauer, Kassenführerin bleibt Anneliese Kiermaier. Zu Beisitzern wurden Judith Dürnberger, Bettina Günther, Olaf Holzhäuser, Laura König, Konrad Mayer, Sandra Streibl und Florian Tahedl gewählt. Sepp Frech übernimmt wieder die Kassenprüfung.

Elke Neubauer bedankte sich bei Franziska Berger und Dr. Maximilian Steinmaßl mit einem Solarlicht für deren engagierte Arbeit im Vorstand in den vergangenen Jahren. Der Ortsverband plant Veranstaltungen zum Thema „Wasser als Lebensgrundlage“ unter anderem mit einer Besichtigung des Hochbehälters Reschberg. Max Steinmassl wird, wie schon in den vergangenen Jahren, das beliebte Ferienprogramm zum Thema organisieren.

Mit einem Appell von Kreisrat Dr. Michael Hüller endete die Versammlung. Nach einem Besuch der Grünen Kreistagsfraktion in Pfaffenhofen an der Ilm, wo Grüne gemeinsam mit Freien Wählern und der SPD schon 2008 den Bürgermeister aufgestellt und eine gemeinsame politische Agenda erarbeitet hätten, sei er mehr denn je davon überzeugt, dass es darauf ankomme, für die Umsetzung Grüner Ziele in der Kommunalpolitik Allianzen zu bilden und in „Regierungsverantwortung“ zu kommen. Pfaffenhofen sei im Strombereich dank der gegründeten Energiegenossenschaft schon zu 100 % energieautark. Trotz 10 h -Regel stehen schon einige Windräder und die Planung weiterer sei schon weit fortgeschritten. Bei der Gebäudeheizung gehe die Kommune z.B. auch im Zuge der Kanalsanierung mit konkreten Umrüstungsangeboten auf die Hausbesitzer zu. Wer sich am Carsharing beteilige, müsse weniger Parkplätze nachweisen, Photovoltaikanlagen seien auf jedem Neubau Pflicht und der ÖPNV schon jetzt kostenlos.
Wo ein politischer Wille sei, sei immer auch ein Weg.
Dass es notwendig sei, neue Wege zu gehen, so betonte Hüller, zeige die energiepolitische Sackgasse, in die wir uns durch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern manövriert hätten und die uns jetzt durch den Krieg in der Ukraine vor allem auch in Bayern auf die Füße falle.