Wahl-Nachlese einerseits und Wahl-Vorbereitungen andererseits standen im Zentrum der Kreisversammlung der Grünen am Freitag im Gasthaus Kraimoos. Das Ergebnis der Landratswahl, wo Grünen-Kandidat Sepp Hohlweger gerade 7,7 Prozent der Stimmen erreichte, wurde als wenig aussagekräftig abgetan. Zahlreiche potenzielle Grünen-Wähler hätten wohl „taktisch“ den SPD-Bewerber gewählt, dem reellere Chancen auf die Stichwahl zugetraut worden seien, so die Analyse der knapp 50 Besucher der Versammlung.
Außerdem wurde die Bundestagswahl nochmal detaillierter rekapituliert. Weitgehend ohne Effekt sei die Postwurfsendung zur Wahlwerbung an alle Haushalte verpufft, auch weil diese oft nicht zugestellt wurden, sagte Vorstandsmitglied Britta Boye. Diese stattlichen Kosten will sich der Kreisverband künftig sparen.
Aktuell ringt die Partei weiter um den passenden Umgang mit Jungwählern, bis vor kurzem ein bedeutendes Wählerreservoir der Grünen. Die Jugend fühle sich im Parteienangebot zu wenig gesehen, so der Tenor in der Versammlung, daher sei sie auch für die inhaltsarmen Botschaften von den radikalen Rändern empfänglich, die immerhin die Medien der Jugend bespielen.
An der aktuellen Politik wurden in der Versammlung insbesondere Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung gerügt, mit denen Umweltstandards zurückgenommen oder aufgeweicht würden. Unter dem Deckmäntelchen einer behaupteten Entbürokratisierung ginge es vorrangig um den Abbau von Umwelt- und Klima-Leistungen. „Showpolitik“ nannte die Grünen-Versammlung das.