Landratskandidat Sepp Hohlweger hat sich beim Stammtisch des Ortsverbands Chiemsee-Ost am Mittwoch im Chiemseer Wirtshaus in Chieming vorgestellt. Nach dem gemeinsamen Vorschlag von Kreisvorstand und Kreistagsfraktion für seine Kandidatur war Chiemsee-Ost nun der erste Ortsverband, wo er seine Visitenkarte abgab.
Nach der außertourig vorgezogenen Landratswahl im Juni stehen bereits im März 2026 wieder die turnusmäßigen Kommunalwahlen an. Ortssprecherin Traudi Kraus kündigte an, möglichst frühzeitig eine Kandidat*innenliste für den Gemeinderat Chieming präsentieren zu wollen.
Interessent*innen seien jederzeit willkommen, appellierte sie. Eine Parteimitgliedschaft sei dabei nicht nötig, die Liste werde ausdrücklich wieder als „Grüne und Freund*innen“ benannt. Interesse an der Ortspolitik sei die einzige Voraussetzung.
Der Ortsverband peilt auch an, mit den Wahlen eventuell Grabenstätt in die Selbständigkeit zu entlassen. Eine Kandidat*innen-Liste für die Gemeinde Grabenstätt wäre das Ziel, das dann mit der Gründung eines eigenen Ortsverbands flankiert werden könnte.
Aktuell bilden die Gemeinden Chieming und Grabenstätt noch gemeinsam den Ortsverband Chiemsee-Ost. Beim Stammtisch wurde durchaus Interesse aus Grabenstätt an einer Gemeinderatsliste signalisiert. Unter den 33 Mitgliedern des Ortsverbands sind aktuell neun aus Grabenstätt.
Kraus berichtete zudem von den ersten Wahlanalysen der Bundestagswahl, die jüngst bei der Kreisversammlung diskutiert wurden. Ein beim Stammtisch erfreut aufgenommener Fakt des Wahlabends war, dass Chieming der einzige Ort im Landkreis war, in dem die Grünen ihr Ergebnis gegenüber der Wahl 2021 verbessern konnten.
Hohlweger, der sich seit Jahren im Kreistag für nachhaltige Entwicklung und soziale Gerechtigkeit in der Region engagiert, betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit eines ökologischen und sozialen Wandels: „Unser Landkreis steht vor großen Herausforderungen – vom Klimawandel bis zur demografischen Entwicklung.“
Ein Beitritt zum MVV sei für ihn unerlässlich. „Der öffentliche Personennahverkehr ist ein zentraler Aspekt für die zukünftige Entwicklung des Landkreises und ökologisch sinnvoll“, betonte er.
Eine verstärkte Hinwendung zum Wohnungsbau sei ebenfalls von großer Bedeutung: „Es ist entscheidend, Wohnraum für alle Einkommensschichten anzubieten.“ Der Landkreis verfüge dafür mit seiner Wohnungsbau GmbH bereits über geeignete eigene Strukturen.
Alle Themen, die im Kreistag behandelt werden, seien Zukunftsthemen, schilderte Hohlweger, daher sei „die Einbindung der Jugend unerlässlich“. Die Wiedereinführung des Jugendparlaments mit einem gewissen Gestaltungsspielraum halte er daher für notwendig.