Quo vadis Heizwerk Ruhpolding?

Eine Menschengruppe schaut in die Kamera
v.l.: Manuela Wittke, Gerhard Kanonenberg, Margarete Schürholt, Josef Hohlweger, Sigi Butschek, Maria Haßlberger

Vertreter*innen der Ortsverbände von SPD und Grünen besuchten vor dem Hintergrund der zukünftigen Energieversorgung Ruhpoldings den Biomassehof Achental in Grassau.

Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer des Biomassehofes, begrüßte die Gruppe am Werkseingang und informierte über die Anfänge des Heizkraftwerkes. Mit EU- und Landesfördermitteln für das Ökomodell Achental 2007 erbaut, wurde eine GmbH gegründet mit dem Ziel, erneuerbare Energien aus der Region für die Region bereitzustellen.

Strom und Wärme werden ausschließlich aus der Hackschnitzelverbrennung gewonnen. Das dafür benötigte Holz wird aus der unmittelbaren Region angeliefert.

Derzeit werden über ein Verbundnetz auf kommunaler Ebene die Gemeinden Grabenstätt, Marquartstein, Prien, Rimsting und Grassau mit Fernwärme versorgt.

Die Gesamtanlage erreicht eine elektrische Leistung von ca. 730 KW und eine thermische Leistung von ca. 1.150 KW. Damit wird der Strombedarf von ca. 3.300 Haushalten und der Wärmebedarf von ca. 460 Haushalten gedeckt, berichtet Wolfgang Wimmer.

Die Stromerzeugung erfolgt in einem Holzvergasungsprozess mit Einspeisung in das Stromnetz. Die im Heizhaus bei der Fernwärmeerzeugung anfallende Asche wird in Auffangcontainer gesammelt und die kompostierbare Rostasche kostenfrei an Landwirte zur Düngung abgegeben. Die kontaminierte Flugasche wird zur Renaturierung nach Nürnberg geliefert.

Nach der Besichtigung der technischen Anlagen, des Hackschnitzellagers und der Steuerzentrale stellte Manuela Wittke die Frage, ob ein vergleichbares Heizkraftwerk in Ruhpolding realisierbar wäre. Durchaus, meint Wolfgang Wimmer. Bei der Realisierung eines solchen Projektes könnte Ruhpolding die Erfahrungen des Biomassehofes Achental nutzen und auf Grundlage des bestehenden Betriebsführungsvertrages auch die Fernwärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien ausbauen. Nach Abwägung aller Argumente wäre das Speedwaystadion der geeignetste Standort. Das bestehende Heizwerk ließe sich mit überschaubaren Mitteln; ca. 30.000 – 40.000 € für 2-3 Jahre instand halten, um die Genehmigungs- und Bauzeit für ein neues Heizwerk mit Ausbaumöglichkeiten zum Heizkraftwerk zu überbrücken.

Manuela, Sigi und Ute

Vorstände des OV