Traunreuter Grüne sehen Stadt in der Verantwortung beim Ausbau Erneuerbarer Energien

Nach längerer Zeit konnte Mitte Juni wieder eine Ortsversammlung der Traunreuter Grünen in Präsenz stattfinden. Die beiden Ortsvorsitzenden Susanne Weinzierl und Peter Noss freuten sich, dass sie im Restaurant Panorama die Mitglieder persönlich begrüßen konnten. Peter Noss zog zunächst ein positives Resümee zu der Veranstaltung über Erneuerbare Energien Mitte Mai in Hörpolding, bei der zahlreiche Gäste intensiv mit den Referenten diskutierten, welche Maßnahmen in der Region am aussichtsreichsten seien um schnell eine Energiewende zu erreichen.

Anschließend ging Noss kurz auf die Bundespolitik ein. Es sei sehr bemerkenswert, wie umsichtig und konsequent vor allem Außenministerin Baerbock und die Minister Habeck und Özdemir ihre Entscheidungen in dieser schwierigen Zeit träfen und auch den Bürgern klar kommunizierten. So eine Führungsstärke sei lange Zeit in der Politik vermisst worden.

Wenig positives zum Thema Klimaschutz und Ausbau Erneuerbarer Energien konnte Martin Czepan aus dem Stadtrat vermelden. Obwohl die stark gestiegenen Kosten für fossile Energien Bürger und Gewerbebetriebe stark belasteten und nicht sicher sei, ob die Gasversorgung im kommenden Winter gewährleistet sei, habe die Stadtverwaltung den Antrag der Grünen zur Aktualisierung des Klimaschutzkonzepts erst ein halbes Jahr nach Antragstellung behandelt. Stark betroffen habe ihn die Beschlussvorlage der Verwaltung gemacht, in der stehe, dass sich die Stadt hierbei zukünftig nur um die eigenen Liegenschaften kümmern wolle. Dabei sei im Klimaschutzkonzept von 2013 konkret auf die Handlungsmöglichkeiten der Stadt hingewiesen worden, z.B. bei der „Ausweisung von geeigneten Flächen und Standorten zur Errichtung und Initiierung von PV- und Windkraftprojekten mit Bürgerbeteiligung“. Er hoffe, sagte Czepan, dass der Stadtrat bei der Abstimmung im Hauptausschuss mehr Verantwortungsbewusstsein für die Traunreuter Bürger und Gewerbebetriebe zeigen werde. Bei der Wärmeversorgung hätten die Geothermie und die Biomasseanlagen genügend Kapazität um die gesamte Kernstadt zu versorgen. Auf Sicht wäre auch ein zweites Geothermie-Kraftwerk sinnvoll. Der Antrag der Grünen, für einen beschleunigten Ausbau der Fernwärme zu sorgen, sei quasi abgelehnt worden mit der Begründung, dass dieser inhaltlich bereits den schon in die Wege geleiteten Bestrebungen der Stadtwerke entspräche.

Peter Noss wies auf weitere Veranstaltungen im laufenden Jahr hin. So sei ein Besuch des neuen Landesvorsitzenden Thomas von Sarnowski geplant.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Czepan