Neubau der Realschule Trostberg in finaler Phase

Besuchergruppe vor der Baustelle der Realschule Trostberg. Bild: Bauhofer

Der Neubau der staatlichen Realschule Trostberg ist momentan eines der größten sich im Bau befindlichen Projekte des Landkreises Traunstein. Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN traf sich mit dem Landratsamt Geschäftsleiter, Herrn Wagner und der Leitung des Bauamtes, Herrn Aschauer und Herrn Strohmeyer, zur Besichtigung der Baustelle. Im Anschluss fand noch ein eine gemeinsame Diskussionsrunde zu aktuellen und zukünftigen Projekten des Landkreises statt.

Die Kreisräte und Kreisrätinnen informierten sich mit einer Besichtigung der Baustelle über den Baufortschritt. Hierbei wurde herausgehoben, dass schon beim Architektenentwurf das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle gespielt hat. Besonderes Interesse fand die Photovoltaikanlage mit Stromspeicher und die Wärmeversorgung durch einen angrenzenden Industriebetrieb. Der Sachgebietsleiter Hochbau, Herr Aschauer, hob heraus, dass auf Antrag der Fraktion momentan alle landkreiseigenen Gebäude überprüft werden, ob diese sich für eine PV – Anlage eignen. Außerdem werde jeder Neubau jetzt so ausgelegt, dass eine PV – Anlage aus statischen Gründen möglich ist.

Bei den verwendeten Baustoffen wurde darauf geachtet, dass keine Verbundbaustoffe eingebaut wurden. Kreisrat Geistanger begrüßte diesen Ansatz, da z.B. Wärmeverbundsysteme schwer zu recyceln seien. Er mahnte an, dass die Recyclingquote allgemein höher werden muss. Mit dem Anbringen von Nistkästen für Mauersegler und dem Anlegen von Blühstreifen sind weitere ökologische Aspekte beim Neubau der Realschule beachtet worden, berichtete Herr Aschauer.

In der anschließenden Diskussionsrunde stellte er weitere aktuelle Bauvorhaben des Landkreises vor und zeigte auf, wie die Anforderungen an nachhaltiges Bauen umgesetzt werden. Viel Raum in der Diskussion nahmen die Planungen für den Campus Traunstein ein. Kreisrätin Helga Mandl äußerte die Sorge, dass wegen der Bombardierung des Bahnhofs zum Ende des zweiten Weltkriegs möglicherweise Altlasten auf dem Gelände zu finden sein werden. Die Mitarbeiter des Landkreises versicherten, dass man um diese Problematik weiß und beachten wird.

Ziel der Grünen sei es, so Kreisrat Sepp Hohlweger, im Gebäudesektor bis 2040 CO2 – Neutralität zu erreichen. Einen Beitrag dazu könnte der Ausbau von Wärmenetzen leisten. Deshalb begrüße er, dass das Campusgelände mit Hackschnitzel geheizt werden soll. Das Thema Energie sei von entscheidender Bedeutung bei Neubauten.

Kritik äußerte Marianne Penn an den geltenden Stellplatzverordnungen für KFZ. Die vorgeschriebene Zahl der Stellplätze könne oft nur mit aufwändigen Tiefgaragen erfüllt werden. Hier seien Änderungen notwendig, die eine flexiblere Ausweisung von Stellplätzen zulassen, z.B. müsse es möglich sein weniger Stellplätze auszuweisen, wenn eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr vorhanden ist.

Kreisrat Geistanger schlug vor bei öffentlichen Bauten immer zu prüfen, ob eine Holzbauweise in Frage kommt. Mit Holz stehe ein Baustoff zur Verfügung, der regional erzeugt und verarbeitet werden kann. Außerdem sei Holz, solange das Gebäude genutzt wird, ein bedeutender Kohlenstoffspeicher und trage somit dazu bei, das regionale Klima vor zusätzlichen CO² Emissionen zu schützen. Holz leiste einen wichtigen Beitrag, um die Herstellungsenergien von Gebäuden zu vermindern.

Burgi Mörtl – Körner würdigte das Bemühen der Landkreisverwaltung Aufträge an regionale Firmen zu vergeben und das Bemühen Fördermittel auszuschöpfen, wozu eine gute Abstimmung mit der Regierung notwendig sei. Das gelinge dem Landkreis gut.

Abschließend bedankte sich der Fraktionsvorsitzende Christoph Bauhofer bei den Vertretern
des Landratsamtes für den konstruktiven Gedankenaustausch. Die Kreistagsfraktion der Grünen sehe in vielen Punkten ihre Vorstellungen verwirklicht, werde aber weiterhin Vorschläge einbringen, wie nachhaltiges Bauen im Landkreis verbessert werden kann.

(24. November 2021)